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Der Podcast zu sozialen Themen der Caritas in NRW

#99 caritalks – Celine Karkutt hat einen Bruder und drei "geliehene Geschwister"

#99 caritalks – Celine Karkutt hat einen Bruder und drei "geliehene Geschwister"

„Ich finde es toll zu sehen, wie meine Geschwister aufwachsen“, sagt Celine Karkutt (15), die in einer „fast normalen“ Familie aufwächst.

Celine ist die leibliche Tochter von Benjamin und Stieftochter von Saskia Karkutt. Bei den Karkutts wohnen außer Celine und ihrem Bruder Noah (6) noch drei Pflegekinder im Alter von ein bis vier Jahren. Celine mag es, die Älteste zu sein. Sie übernimmt so manche Aufgaben im Familienalltag und kümmert sich gerne um ihre „geliehenen Geschwister“. „Meine Eltern haben immer ein offenes Ohr, wenn ich Probleme habe“ sagt sie auf die Frage, ob die durch fünf geteilte Aufmerksamkeit der Eltern, nicht manchmal zu wenig ist. Für sie sind Freiräume und ein Rückzugsort wichtig. „Und wenn ich mal meine Ruhe haben will, mache ich die Tür zu meinem Zimmer zu, was die anderen dann auch akzeptieren“. Bei den Karkutts wird viel gesprochen, was den Familienalltag erleichtert, auch wenn es mal Streit gibt. Celine genießt das Familienleben "Ich mag es, wenn mein Papa albern ist und mit uns Kindern Quatsch macht." Wie jede Jugendliche hat auch Celine Hobbies, Träume und Zukunftspläne. Für sie steht heute schon fest, dass sie später auch Pflegekinder in ihre eigene Familie aufnehmen möchte.

Haben Sie noch`n Platz frei?

Wenn Sie jetzt denken, ein Pflegekind aufzunehmen, das wäre auch etwas für Sie, dann melden Sie sich doch einfach mal unverbindlich zu einem Informationsgespräch in einer unserer Fachstellen der Adoptions- und Pflegekinderdienste. Die Kolleginnen und Kollegen dort freuen sich auf Ihre Mail oder Ihren Anruf.

Adressen und weitere Informationen zu den Adoptions- und Pflegekinderdiensten im Netzwerk der Caritas in NRW finden Sie hier

Im Bistum Essen https://www.caritas-essen.de/dioezesangeschaeftsstelle/abteilungen/beratungerziehungfamilie/pflegekinderhilfe-adoptionswesen/pflegekinderhilfe-adoptionswesen
Im Bistum Münster https://www.caritas.de/adressen/sozialdienst-katholischer-frauen-e.-v.-muenster/adoptions-und-pflegekinderdienst/48155-muenster/92832
Im Erzbistum Köln https://www.caritasnet.de/onlineberatung/beratungsangebote/adoption-und-pflegekinder/index.html
Im Bistum Aachen https://www.caritas-ac.de/so-helfen-wir-ihnen/kinder-jugend-eltern-und-familie/kinder-jugendhilfe/adoption-und-pflege/adoption-und-pflege
Im Kreis Paderborn https://skf-paderborn.de/beratungsdienstleistungen/adoptionsvermittlung-und-pflegekinderhilfe/

Hören Sie zum Thema auch die caritalks-Episode caritalks #98, in der die Pflegeeltern Saskia und Benjamin Karkutt über ihr Leben als Pflegefamilie erzählen.

In der caritalks-Episode #76 Platz für ein Kind, im Haus und im Herzen spricht Markus Lahrmann mit Melanie Plag, die den Pflegekinderdienst des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) in Ahlen leitet. Sie erklärt, welche Voraussetzungen künftige Pflegeeltern mitbringen sollten und wie ihr Fachdienst sie im Alltag mit dem Pflegekind begleitet.

Weitere interessante links:
Podcast [„Pflegefamilien Deutschland“](https://www.pflegefamilien-deutschland.de/index)
[Perspektive: Pflegekinderhilfe](https://podcasts.apple.com/de/podcast/perspektive-pflegekinderhilfe/id1708922647)

Haben Sie Fragen, Anregungen oder Kritik, dann schreiben Sie eine Email an christoph.graetz-kraft@caritas-essen.de

#98 caritalks – Pflegeeltern berichten aus ihrem Alltag und worauf es wirklich ankommt

Es ist eine große Aufgabe, ein Pflegekind in die eigene Familie aufzunehmen und damit in sein Leben zu lassen. In dieser Episode besucht Christoph Grätz eine Familie, die sich auf dieses Wagnis gleich mehrfach eingelassen hat. Er spricht mit den beiden Pflegeeltern Saskia (28) und Benjamin (37) Karkutt über ihr Leben als fast normale Familie.

Bei den Karkutts leben neben ihren zwei leiblichen Kindern Celine (15) und Noah (6) noch drei Pflegekinder. Für das jüngste einjährige Kind haben die Karkutts eine Bereitschaftspflege übernommen, für das dreijährige Geschwisterkind eine Kurzzeitpflege und für ein vierjähriges Kind die Vollzeitpflege. Die Namen dürfen wir aus Datenschutzgründen nicht nennen.

Saskia erinnert sich, wie es für sie war, als sie vor ein paar Jahren die Zusage bekamen, ein Pflegekind aufnehmen zu dürfen. Wie es überhaupt dazu kam und welche Vorbilder sie hatten, ist für Saskia und Benjamin ein wichtiger Punkt. Saskia berichtet, wie ein typischer Tag bei den Karkutts abläuft und wie sie Familie und Berufsleben unter einen Hut bekommen. Bei der großen Verantwortung für die eigenen und weitere Kinder ist die Pflege der Beziehung der Eheleute untereinander wichtig. Als Ausgleich zum Familienleben tanzen Saskia und Benjamin im Karnevalsverein.

Benjamin Karkutt, der selbst Pflegekind war, berichtet, wie die Kontakte der Kinder zu ihren leiblichen Eltern gepflegt werden und ist glücklich, dass die Eltern ihres Dauerpflegekindes gut mit ihnen zusammenarbeiten. Er sagt, vor der Aufnahme eines Pflegekindes sollten Menschen sich selbst einige Fragen ehrlich beantworten. Saskia und Benjamin erklären, welche Gründe für und welche gegen die Aufnahme eines Pflegekindes sprechen und welche Eigenschaften man als Pflegeeltern mitbringen sollte, damit der Alltag gelingt.

Bei kurzzeitigen Pflegeverhältnissen kommt irgendwann der Zeitpunkt, Abschied von den Kindern und Geschwistern auf Zeit zu nehmen. Wie die Karkutts damit umgehen und wie sie vom Pflegekinderdienst der Caritas begleitet werden, ist auch Thema dieser Episode. Sie berichten, wie sie auf die Aufgabe als Pflegeeltern vorbereitet wurden und wie sie sich mit anderen Pflegeeltern austauschen.

Was viele vielleicht nicht wissen: Es gibt verschiedene Modelle und Möglichkeiten, die Pflegschaft für ein Kind zu übernehmen. Von der klassischen Vollzeitpflege bis zu einer kurzzeitigen Aufnahme. Wenn Sie jetzt denken, ein Pflegekind aufzunehmen, das wäre auch etwas für Sie, dann melden Sie sich doch einfach mal unverbindlich zu einem Informationsgespräch in einer unserer Fachstellen der Adoptions- und Pflegekinderdienste. Die Kolleginnen und Kollegen dort freuen sich auf Ihre Mail oder Ihren Anruf.

Adressen und weitere Informationen zu den Adoptions- und Pflegekinderdiensten im Netzwerk der Caritas in NRW finden Sie hier

Im Bistum Essen https://www.caritas-essen.de/dioezesangeschaeftsstelle/abteilungen/beratungerziehungfamilie/pflegekinderhilfe-adoptionswesen/pflegekinderhilfe-adoptionswesen
Im Bistum Münster https://www.caritas.de/adressen/sozialdienst-katholischer-frauen-e.-v.-muenster/adoptions-und-pflegekinderdienst/48155-muenster/92832
Im Erzbistum Köln https://www.caritasnet.de/onlineberatung/beratungsangebote/adoption-und-pflegekinder/index.html
Im Bistum Aachen https://www.caritas-ac.de/so-helfen-wir-ihnen/kinder-jugend-eltern-und-familie/kinder-jugendhilfe/adoption-und-pflege/adoption-und-pflege
Im Kreis Paderborn https://skf-paderborn.de/beratungsdienstleistungen/adoptionsvermittlung-und-pflegekinderhilfe/

Hören Sie zum Thema auch die caritalks-Episode #76 Platz für ein Kind, im Haus und im Herzen. Markus Lahrmann spricht mit Melanie Plag, die den Pflegekinderdienst des SkF in Ahlen leitet.

#96 caritalks – Caritas-Held Mabwab

HIV-positiv zu sein, ist nicht das Ende des Lebens, weiß Mabwab Clement Matweta (63), auch wenn viele, die zu ihm in die Beratung kommen, verzweifelt sind. In der Beratung engagiert er sich für das Wohlsein von HIV-Infizierten und an Aids erkrankten Menschen. Als Caritas-Held kämpft er gegen Ungerechtigkeit und Elend. Der gelernte Elektroingenieur stammt aus der Demokratischen Republik Kongo. Einige seiner Familienmitglieder sind an Aids gestorben oder leben mit dem Virus. Dies motiviert ihn, gegen die zerstörerische Kraft des Virus zu kämpfen. In Podcast-Gespräch mit Christoph Grätz, erzählt er, wer sein Vorbild als Caritas-Held ist und wie dieser Spirit auf seine Arbeit wirkt. Er erklärt, was er seinen Azubis beibringen würde, wenn er einen Ausbildungsbetrieb für Caritas-Heldinnen und -helden hätte.

Als Migrant arbeitet er für Migranten. Dies hat vor und Nachteile: Zum einen versteht er wie die Menschen überwiegend der afrikanischen Community denken und fühlen. Auf der anderen Seite hat er aber auch oft nicht wirklich Feierabend, auch weil es ihm schwerfällt „Nein“ zu sagen.

In der psychosozialen Beratung begleitet er an Aids erkrankte und HIV infizierte Personen im Alltag und in der Therapie. Außerdem ist er in der Präventionsarbeit, überwiegend für die afrikanische Community tätig. Sein großer Vorteil ist, dass er drei europäische und drei afrikanische Sprachen spricht. Welche Musik er als Caritas-Held hört und was sein Lieblings-Heldenessen ist, verrät er im Podcast.

Dieses Heldenportrait entstand als Beitrag für die [Caritas in NRW](https://www.caritas-nrw.de/). In der Ausgabe 1/2025 der Zeitschrift portraitieren wir Caritas-Helden aus Nordrhein-Westfalen. Einer davon ist Mabwab Clement Matweta (63). Der gelernte Elektroingenieur und Sozialarbeiter berät in der „Schleife“, der Aids-Beratungsstelle der cse in Essen. Der gebürtige Kongolese ist seit 1995 in Deutschland. Matweta hat zwei Kinder im Alter von 34 und 27 Jahren und ist mit einer Kongolesin verheiratet. Er hat 2001 zunächst als Honorarkraft angefangen und ist seit 2015 fest in der Beratungsstelle der cse angestellt. cse bezeichnet den Zusammenschluss der operativen Dienste des Caritasverbandes für die Stadt Essen mit dem Sozialdienst katholischer Frauen, Essen-Mitte (Caritas-SkF-Essen gGmbH).

Haben Sie Fragen, Anregungen oder Kritik, dann schreiben Sie eine mail an christoph.graetz-kraft@caritas-essen.de .

#95 caritalks – Frieden beginnt … mit Marc

Marc Wroblewski (46) leitet das Carl-Sonnenschein-Haus der Caritas Oberhausen, eine Einrichtung der Wohnungslosenhilfe. Er erzählt, wie er und sein Team, Menschen zurück in ein eigenständiges Leben begleiten.

Der Sozialarbeiter erzählt, wie wichtig es ist, den Bewohnerinnen und Bewohnern des Carl-Sonnenschein-Hauses das Gefühl zu vermitteln, dass sie hier ein zu Hause haben, wenn auch auf Zeit. Er berichtet, dass sein Team und er versuchen, eine Willkommenskultur zu etablieren und den Menschen auf Augenhöhe zu begegnen. Ziel ist es, die Menschen wieder in ein eigenständiges Leben, in den eigenen vier Wänden, zu begleiten - eine Hilfe zur Selbsthilfe. Manfred Hoffmann, ein Bewohner erzählt, wie er im Carl-Sonnenschein-Haus aufgenommen wurde und welche Umstände in seinem Leben dazu geführt haben, dass er wohnungslos wurde.

Im Haus leben rund 80 Bewohnerinnen und Bewohner, teilweise auch im Betreuten Wohnen. Wroblewski erzählt, welche Motivation ihn antreibt, diese Arbeit zu tun, die er als Traumjob bezeichnet. Schließlich erklärt er, warum seine Arbeit eine Friedensarbeit ist und wie er ganz persönlich versucht, sich für ein friedliches Miteinander einzusetzen.

„Frieden beginnt…“ ist eine Reihe von caritalks-Episoden, die im Zusammenhang mit der gleichnamigen Fotoausstellung des Caritasverbandes für das Bistum Essen entstanden sind. Die Portraits unserer Friedensstifterinnen und -stifter hat der Essener Fotograf [Achim Pohl] (https://www.achim-pohl.de/) aufgenommen.
Unter dem Titel „Frieden beginnt bei mir“ zeigt die Caritas in diesem Jahr, was jeder Einzelne für den Frieden tun kann und sie setzt sich sozialpolitisch für eine friedliche, offene und tolerante Gesellschaft ein. Zentrale Inhalte und Materialien zur [Caritas-Jahreskampagne "Frieden beginnt bei mir"] (http://www.caritas.de/frieden).

Haben Sie Anregungen oder Kritik? Dann nehmen Sie doch Kontakt zu uns auf. christoph.graetz-kraft@caritas-essen.de

#94 caritalks - Frieden beginnt ... mit Anke

Sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen kommt in allen Kontexten vor, in denen sich Kinder und Jugendliche bewegen: In der Schule, im Verein, in der Freizeit, in Freundes- und Familienzusammenhängen. Kinder stark zu machen, damit sie sich trauen Grenzen zu setzen und die Grenzen anderer anerkennen, ist eine Aufgabe der Beratungsstelle „Sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen“ der Caritas Altena-Lüdenscheid. Die andere Aufgabe besteht darin, Kinder und Jugendliche, die sexualisierte Gewalt erfahren haben, zu stabilisieren.

Beraterin Anke Moll erzählt, wie wichtige es ist, Kindern und Jugendlichen einen Raum zu geben, in dem über alles gesprochen werden kann. Mit spielerischen Mitteln bewusstem Hinsehen, Hinhören und mutigen Fragen werden auch Themen wie Grenzüberschreitungen und sexuelle Gewalterfahrungen kommunizierbar. Nicht durch Nachbohren sondern nur über ein Vertrauensverhältnis gelingt es Kindern und Jugendlichen - aber auch den Beratenden - Übergriffe zu thematisieren. Wenn Worte fehlen, hilft dabei oft ein „spielerischer Ansatz“. „Wir sind nicht die Wahrheitsfinder, sondern wollen die Kinder und Jugendlichen stabilisieren“, sagt Moll. In der Präventionsarbeit, die sie an Schulen und Kitas leistet, geht es unter anderem darum, Kinder und Jugendliche für Grenzüberschreitungen zu sensibilisieren.

„Frieden beginnt…“ ist eine Reihe von caritalks-Episoden, die im Zusammenhang mit der gleichnamigen Fotoausstellung des Caritasverbandes für das Bistum Essen entstanden sind. Die Portraits unserer Friedensstifterinnen und -stifter hat der Essener Fotograf [Achim Pohl] (https://www.achim-pohl.de/) aufgenommen.

Unter dem Titel „Frieden beginnt bei mir“ zeigt die Caritas in diesem Jahr, was jeder Einzelne für den Frieden tun kann und sie setzt sich sozialpolitisch für eine friedliche, offene und tolerante Gesellschaft ein. Zentrale Inhalte und Materialien zur [Caritas-Jahreskampagne "Frieden beginnt bei mir"] (http://www.caritas.de/frieden).

#93 caritalks – Frieden beginnt … mit Sandra

Die 39-jährige Erzieherin sieht sich als Wegbegleiter der Kinder, die ihr anvertraut sind und versucht mit ihrem Team zusammen, eine friedliche Atmosphäre in der Kita zu schaffen. Sie berichtet, wie sie hier mit Streit ganz allgemein umgehen und wie sie Streitigkeiten der Kinder untereinander beilegen. Ganz wichtig seien dabei die Haltung und die gemeinsamen Werte der Erzieherinnen und Erzieher. Ihre Arbeit sei zwar mitunter anstrengend, aber eben auch sehr erfüllend, weil sie jeden Tag das Gefühl habe, etwas bewirkt zu haben. Nimmert berichtet, dass die Kinder oft Themen von zu Hause mitbringen, die dann in der Kita besprochen werden, wie das Thema Krieg. Sie versucht dann den Kindern zu vermitteln, dass es ok ist Angst zu haben, aber man sich nicht davon lähmen lassen darf.

„Frieden beginnt…“ ist eine Reihe von caritalks-Episoden, die im Zusammenhang mit der gleichnamigen Fotoausstellung des Caritasverbandes für das Bistum Essen entstanden sind. Die Portraits unserer Friedensstifterinnen und -stifter hat der Essener Fotograf [Achim Pohl] (https://www.achim-pohl.de/) aufgenommen.
Unter dem Titel „Frieden beginnt bei mir“ zeigt die Caritas in diesem Jahr, was jeder Einzelne für den Frieden tun kann und sie setzt sich sozialpolitisch für eine friedliche, offene und tolerante Gesellschaft ein. Zentrale Inhalte und Materialien zur [Caritas-Jahreskampagne "Frieden beginnt bei mir"] (http://www.caritas.de/frieden).

#97 caritalks - NRW bleib sozial!

Am 13. November protestierten 32.000 Menschen auf der Rheinwiese gegenüber des Düsseldorfer Landtags gegen die geplanten Kürzungen der NRW Landesregierung im sozialen Bereich. Die Wohlfahrtsverbände hatten zur Teilnahme an dieser Demo aufgerufen. Die Rheinwiese war bunt von den verschiedenen Farben der Hilfswerke, Caritas-Rot, Diakonie-Blau, regenbogenbunt vom Paritätischen Wohlfahrtsverband. Mitarbeitende aus den verschiedensten sozialen Arbeitsbereichen aus ganz Nordrhein-Westfalen waren gekommen. In kurzen Gesprächen mit Christoph Grätz haben einige Demonstrierende ihrem Unmut Luft gemacht und die Konsequenzen der Kürzungen beschrieben.

#92 caritalks – Frieden beginnt … mit Renate

Gefangene besuchen ist eines der sieben Werke der Barmherzigkeit. Renate Gottschewski (64) nimmt das sehr ernst. Seit vier Jahren besucht sie ehrenamtlich Inhaftierte in der „Krümmede“, der Bochumer Justizvollzugsanstalt. Im Podcast erklärt sie, warum sie ihre Arbeit auch als Friedensarbeit versteht. Außerdem erzählt Mario, ein Gefangener, dessen Namen wir für die Aufnahme geändert haben, was diese Gespräche und die verschiedenen sozialen Angebote in der JVA für ihn bedeuten.

Renate Gottschewski erzählt, was ihr Antrieb war, sich auf dieses Ehrenamt einzulassen. „Bei jeder Strafe, hat jeder von uns auch eine Verantwortung für die Versöhnung“, sagt sie. Sie erzählt von ihren Besuchen bei den Inhaftierten und welche Themen diese bewegen. Dabei spielt Versöhnung eine wichtige Rolle. Im persönlichen Gespräch, sei ein großes Maß an Offenheit möglich, weil sie nicht zum System Justizvollzug gehört, sondern von außen kommt. Sie ist eine Vertraute, so dass sich die Gefangenen auch mit persönlicheren Themen an sie wenden. Was ist Liebe? Was ist der Sinn des Lebens? Das Thema Versöhnung und innerer Frieden. Die Gefangenen können in der Regel zweimal im Monat Besuch bekommen. Mario bekommt Besuch von Freunden, Eltern und der Familie. Er freut sich auf die Zeit, wenn „das hier vorbei ist“. Schließlich erzählen beide noch, was sie über Versöhnung denken.

Haben Sie auch Interesse an einem spannenden Ehrenamt? Dann Schauen Sie doch mal auf unserem Caritas Ehrenamtsportal - www.caritas-ehrenamtsportal.de.

„Frieden beginnt…“ ist eine Reihe von caritalks-Episoden, die im Zusammenhang mit der gleichnamigen Fotoausstellung des Caritasverbandes für das Bistum Essen entstanden sind. Die Portraits unserer Friedensstifterinnen und -stifter hat der Essener Fotograf [Achim Pohl] (https://www.achim-pohl.de/) aufgenommen. Unter dem Titel „Frieden beginnt bei mir“ zeigt die Caritas in diesem Jahr, was jeder Einzelne für den Frieden tun kann und sie setzt sich sozialpolitisch für eine friedliche, offene und tolerante Gesellschaft ein. Zentrale Inhalte und Materialien zur Caritas-Jahreskampagne "Frieden beginnt bei mir" - http://www.caritas.de/frieden.

#91 caritalks – Frieden beginnt … mit Martin

Wer die Bahnhofsmission besucht, braucht Hilfe auf Reisen, beim aus- und umsteigen oder ist in akuter Not. Martin Lauscher (34), der die Essener Bahnhofsmission leitet, erzählt im Podcast Gespräch mit Nicola van Bonn, für welche Menschen die Bahnhofsmission arbeitet und mit welchen Problemen und Anliegen die Menschen hierhin kommen, von Gesprächsbedarf bis wohnungslos.

Der Soziologe leitet ein Team von 30 Ehrenamtlichen und einigen Hauptamtlichen. Er erklärt, dass hier jeder als Mensch gesehen wird und mit seinen Problemen ernst genommen wird. Für einige Gäste ist die Bahnhofsmission eine Daueranlaufstelle, andere kommen zu einer Erstberatung und werden von hier aus in weitere Hilfen vermittelt. Manche wünschen einfach nur die Begegnung oder haben Gesprächsbedarf.

Die Bahnhofsmission ist ein Schutzraum, in dem Sexismus, Rassismus, Drogengeschäfte und raumgreifendes Verhalten nicht geduldet werden. Hier herrschen klare Spielregeln, die manchmal durchgesetzt werden müssen, was manchmal Konflikte zur Folge hat. „Wir erklären unsere Hausregeln immer wieder und reflektieren sie im Team auf ihre Sinnhaftigkeit.“ erklärt Lauscher.

Wer hier haupt- oder ehrenamtlich arbeitet, dürfe so manchen auch ruppigen Ton, nicht persönlich nehmen. Es gehöre dazu, Lebensrealitäten auch dann zu akzeptieren, wenn sie einem unverständlich sind.

Für die Gäste, sagt Lauscher, sei es einfach wichtig, dass sie nicht immer mit dem professionellen Auge eines Sozialarbeiters gesehen werden, sondern auch mal jemanden treffen, mit dem sie einfach über Fußball, Mode und das Wetter quatschen können. „Wir schaffen hier so etwas wie eine Annäherung der ‚Normalgesellschaft‘ an die ‚Rausgefallenen‘. Diese Begegnung tut unserer Gesellschaft unfassbar gut,“ ist Lauscher überzeugt.

Übrigens: Die Bahnhofsmissionen suchen immer Menschen, die ehrenamtlich mitarbeiten möchten.
Infos zur Essener Bahnhofsmission https://www.cse.ruhr/ueber-uns/unsere-standorte/standort/bahnhofsmission/

#90 caritalks - Klimaschutz braucht Vernetzung

Sebastian Geis (35) ist Klimaschutzkoordinator beim Diözesan-Caritasverband Essen. Der Pflegewissenschaftler berät Caritaseinrichtungen zum Thema „Klimaschutz“ und vernetzt die Akteure.

Die Caritas hat sich bundesweit dazu verpflichtet, bis zum Jahr 2030 klimaneutral zu werden. Seit dem 1. September 2024 ist Sebastian Geis (35) beim Diözesan-Caritasverband Essen als Klimaschutzkoordinator tätig. Der Pflegewissenschaftler steht den Diensten und Einrichtungen der Caritas im Ruhrbistum beratend zur Seite und vernetzt die Akteure im Bereich „Klimaschutz“ miteinander. Christoph Grätz hat mit ihm über sein Projekt „Aktiv dem Klimawandel begegnen“ gesprochen.
Geis erklärt, womit Einrichtungen und Dienste auf dem Weg zur Klimaneutralität anfangen können. Er beschreibt die Vorteile einer CO2-Bilanzierung und warum es für soziale Unternehmen auch finanziell wichtig ist, Aktivitäten der Nachhaltigkeit umzusetzen. Er erzählt, wie der Caritasverband für das Bistum Essen seine Mitglieder auf dem Weg in die Klimaneutralität unterstützten will und wie wichtig der Erfahrungsaustausch untereinander ist. Das Projekt soll dafür sorgen, dass sich die Kolleginnen und Kollegen beim Thema Klimaschutz nicht als Einzelkämpfer fühlen und durch die Netzwerkarbeit gemeinsam neue Fortschritte erzielen. Ganz eng verknüpft sei der Klimaschutz auch mit dem Thema Fluthilfe – hier geht es um Prävention und Krisenresilienz. Geis hat auch die Erfahrung gemacht, dass nicht immer alles ganz einfach geht. Oft gibt es auch Hürden zu überwinden, wie z. B. bei einem Projekt auf NRW-Ebene zur Photovoltaik in Einrichtungen der Altenhilfe. Schließlich beantwortet er noch die Feen-Frage: „Wenn jetzt eine Zauberfee käme und morgen alles besser wäre, was hätte sie beim Klimaschutz verzaubert?“

Das Projekt „Aktiv dem Klimawandel begegnen: Nachhaltige Entwicklung durch Klimaschutzkoordination“ wird über die GlücksSpirale (https://www.gluecksspirale.de/) gefördert.