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Der Podcast zu sozialen Themen der Caritas in NRW

Fordern ja – fördern nein?

Fordern ja – fördern nein?

Im April 2021 ist ein neues bundesweites Adoptionshilfe-Gesetz in Kraft getreten. Es stärkt die Rechte von Menschen, die adoptiert werden. Die Qualität der Beratungen rund um Adoptionen soll gesichert werden. „Wir begrüßen die Inhalte des neuen Gesetzes“, betont Gesa Leestmann, Referentin für Adoptions- und Pflegekinderdienste der Caritas im Bistum Münster. „Aber christliche Nächstenliebe gibt es nicht zum Nulltarif“, merkt Roswitha Göcke an. Sie leitet den Adoptions- und Pflegekinderdienst des Sozialdienstes katholischer Frauen (SKF) in Ibbenbüren.

Wir wollen mitbestimmen!

Unter dem Titel „Wir sind stark gefragt!" trafen sich am 20. August Kinder und Jugendliche aus katholischen Kinderheimen um über Mitbestimmung zu reden. Fast 60 von Ihnen waren mit ihren Erzieherinnen und Erziehern in die Fürstin-Franziska-Christine-Stiftung in Essen gekommen. Hier haben sie einen Tag lang in Workshops über ihre Themen diskutiert. Die Ergebnisse wurden dokumentiert und den Leitungen der Kinderheime zugeschickt.

In fünf Workhops machten sich die Kinder und Jugendlichen Gedanken darüber, wie sie miteinander umgehen wollen und was sich mit ihrer Volljährigkeit ändert. Wie sie in strittigen Fragen zu ihrem Recht kommen und wer ihnen dann zur Seite steht, erklärten eingeladene Expertinnen und Experten. Eines der wichtigsten Themen waren Handynutzung, WLAN und digitale Medien. Und schließlich ging es darum, wie das überhaupt geht, ein Kinder- und Jugendparlament zu gründen.

Caritas-Podcaster Christoph Grätz hat die Veranstaltung besucht und mit einigen von ihnen gesprochen. Was die Kinder und Jugendlichen bewegt und was sie sich wünschen, erzählen Bradley, Jakob, Julia und Anastasia, die in Kinderheimen der Caritas im Bistum Essen leben.

Bereits um 5. Mal haben sich Kinder- und Jugendliche, die in Kinderheimen des Caritasnetzwerkes im Bistum Essen leben getroffen, um sich für ihre Rechte einzusetzen. Im Bistum Essen gibt es ca. 20 katholische Kinderheime, im Fachjargon stationäre Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe. Über 1000 Kinder und Jugendliche wohnen hier in Wohngruppen und, wenn sie älter werden, in kleineren Außenwohngruppen, wo sie sich auf ein selbständiges Leben vorbereiten. Der Tag wurde organisiert von der Arbeitsgemeinschaft der katholischen Einrichtungen und Dienste der Erziehungshilfe im Bistum Essen (AGkE).

In einer zweiten Episode über die Tagung spricht Christoph Grätz mit Gunnar Brock, der das Kinderheim St. Barbara der Caritas Duisburg leitet. Als Mitorganisator des Treffens erklärt er, warum eine stärkere Mitbestimmung der Kinder und Jugendlichen so wichtig ist.

… wie eine große Schwester

In dieser Episode geht es um das bundesweite Projekt „Balu und Du“, an dem auch einige Caritasverbände in NRW teilnehmen. Junge Erwachsene begleiten benachteiligte Grundschulkinder über ein Jahr und verabreden sich mit ihnen für mehrere Stunden in der Woche. Im Roman „Das Dschungelbuch“ des britischen Schriftstellers Rudyard Kipling war es übrigens der Bär Balu, der das Menschenkind Mogli in die Welt des Dschungels eingeführt hat. So ähnlich funktioniert auch das Projekt „Balu und Du“ mit seinen rund 120 Standorten in Deutschland.

Caritas-Podcaster Christoph Grätz spricht mit der 21-jährigen Tabea Witt, die als „Balu“ einen neunjährigen Jungen begleitet. Die junge Frau macht demnächst ihr Abitur am Gertrud-Bäumer Berufskolleg in Duisburg im Fach Erziehungswissenschaften. Im Gespräch erzählt sie, was ihr an den Begegnungen mit ihrem „Mogli“ besonders gefällt. Tabea Witt begeistert sich für das Projekt und empfiehlt es allen jungen Erwachsenen, die aufgeschlossen sind und sich für andere Menschen interessieren.

caritalks unterwegs #2 - Eine Therapie braucht Hilfe.

In dieser caritalks unterwegs Episode geht es um das Thema Soziotherapie. Caritas-Podcaster Christoph Grätz spricht mit Stefan Hammerschmidt. Er ist Diplom Sozialpädagoge und leitet den Bereich Ambulant Betreutes Wohnen im sozial psychiatrischen Zentrum der Contilia Gruppe in Essen-Borbeck.

Im "Stützpunkt", wie die Beratungsstelle heißt, sind seit Anfang des Jahres 2022 die Weichen gestellt, um mit der Soziotherapie zu beginnen. Was ist überhaupt Soziotherapie, was kann sie leisten? Und warum dauert es so lange, bis diese Therapie sich überhaupt durchsetzen kann? Um die Soziotherapie hat die freie Wohlfahrtspflege in Nordrhein-Westfalen lange gerungen. Inzwischen stehen immerhin die Rahmenbedingungen fest und die Therapie wird mehr und mehr angeboten. Das Problem: Sie ist noch nicht bekannt genug.

Im Caritasnetzwerk des Ruhrbistums gibt es bislang drei Angebote der Soziotherapie: Von der Caritas Bottrop, vom Sozialwerk St. Georg und den „Stützpunkt“ der Contilia.

Liebe Hörerinnen und Hörer, wenn Sie mögen, schreiben Sie uns doch einen Kommentar in unseren Podcast-Blog. Das caritalks Team freut sich über Ihre Rückmeldungen.

Was leistet das Arbeitsrecht der Caritas

Was leistet das kirchliche Arbeitsrecht, wo hat es sich bewährt, welche Perspektiven für eine Weiterentwicklung gibt es - das erörtert der Vizepräsident des Deutschen Caritasverbandes Heinz-Josef Kessmann, der auch Vorsitzender der Arbeitsrechtlichen Kommission (AK) der Caritas ist. Thematisiert werden die Initiative #OutInChurch, die Diskussion um das Streikrecht bei der Caritas und die Frage der Tarifbindung.

Sozialpolitische Interessenvertretung der Caritas NRW

Fünf Diözesan-Caritasverbände Aachen, Essen, Köln, Münster und Paderborn arbeiten sozialpolitisch zusammen. Sie sind als Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege Interessenvertrerte von rund 8000 Diensten und Einrichtungen der Caritas in Nordrhein-Westfalen.

Jugend im Abseits?

Viele Kinder und Jugendliche leiden massiv unter den Folgen der Corona-Pandemie. Und wie immer sind die Benachteiligten besonders betroffen. Was jetzt geschehen muss – auch mit Blick auf die Landtagswahl in NRW, klären Heinz-Josef Kessmann, Münsters Diözesan-Caritasdirektor und Markus Lahrmann, Chefredakteur von Caritas in NRW.

caritalks unterwegs – Schule am Limit

Keine Kita besucht, noch nie einen Stift in der Hand gehalten, aufgewachsen ohne deutsche Sprachkenntnisse: So starten viele Erstklässler in der Grundschule am Hochfelder Markt in Duisburg. Eine Herausforderung für Schulleiterin Jennifer Poschen und ihr Pädagogenteam. Mit Caritas-Podcaster Christoph Grätz spricht sie über die Bewältigung der Mammutaufgabe „Frühkindliche Bildung“.

Die Grundschule ist ein rosa gestrichenes Gebäude, direkt am Hochfelder Marktplatz gelegen. Die umliegenden Straßenzüge sind überwiegend Altbauten mit Gründerzeitfassaden. Duisburg-Hochfeld gilt als Stadtteil „mit besonderem Erneuerungsbedarf“, wie es im Soziologendeutsch heißt. Hochfeld mit seinen rund 18.000 Einwohnern ist kinderreich, arm, bildungsfern und Ankunftsstadtteil für Zuwanderer – auch Armutsmigranten aus Rumänien und Bulgarien sind darunter. Viele Hochfelder sind arbeitslos, beziehen Hartz IV. Im Herzen dieses ehemaligen Arbeiterquartiers stemmen sich Schulleiterin Jennifer Poschen und ihr Team mit aller Kraft und Kreativität der Bildungsbenachteiligung von Kindern entgegen.

Eltern, die selbst Analphabeten sind, können ihre Kinder in Fragen der Bildung nicht unterstützen. Umso wichtiger wäre es, gerade hier in Hochfeld mehr Räume und mehr Personal in der U3-Betreuung, in Schule und Ganztag und bei den Freizeitangeboten für Kinder und Jugendliche zur Verfügung zu haben. „Wir haben hier nicht genug Personal, deshalb arbeiten wir viel in zeitlich begrenzten Projekten und holen dazu Studenten mit ins Boot“, erklärt Poschen. Die Pandemie hat die Arbeit der Lehrkräfte, der Schulsozialarbeit und des Offenen Ganztages nicht einfacher gemacht. Deshalb sollen die Kinder im Schulalltag lernen, möglichst gut mit dem Ipad umzugehen, um für den nächsten Distanzunterricht gewappnet zu sein. Denn daheim gibt es in der Regel weder WLAN noch ein Endgerät.

„Die Menschen, die am grünen Tisch Entscheidungen für die Schulen treffen, haben viel zu wenig Einblick in die Realität“, kritisiert Poschen. Sie plädiert dafür, „die Kinder dort abzuholen, wo sie stehen, und nicht da, wo wir sie gern hätten“. Grundhaltung ihres Schul-Teams am Hochfelder Markt: Der Glaube an die Kinder, zusammenhalten, nicht den Mut verlieren und mit Humor an die tägliche Arbeit gehen.

Rückblick-Armutserfahrung

Einmal im Jahr veranstaltet die Freie Wohlfahrtspflege NRW ein Treffen von Menschen mit Armutserfahrung. Unter dem Titel „Digitale Teilhabe #dadrücktderschuh“ stand diesmal das Thema Digitalisierung und was Menschen brauchen, um teilhaben zu können, im Mittelpunkt.
Angelika Zwering und Gabi John haben beide Erfahrung mit Armut machen müssen und engagieren sich seitdem mit Leidenschaft und Herz für andere Betroffene. In der aktuellen Podcast Ausgabe berichten sie gemeinsam mit Heike Moerland, Leiterin des Geschäftsfeld Berufliche und soziale Integration bei der Diakonie, wie wichtig solche Treffen sind und wie der Austausch untereinander hilft.

Gastgeberin ist Pia Klinkhammer (Pressereferentin beim Kölner Diözesan-Caritasverband).

Die Kunst zu sterben #6 - Versöhnt mit der Endlichkeit

Dr. Christian Schmitt ist seit 1998 Priester im Bistum Münster. Seit September 2020 ist er tätig als Vorsitzender der Caritas im Bistum Münster. In seiner Rolle als Priester und Seelsorger begleitete er auch Sterbende. „Es ist eine der wichtigsten Aufgabe eines Priesters, dafür zu sorgen, dass die Seelen nach Hause kommen – und sich in Gottes Arme fallen zu lassen“, sagt Dr. Schmitt. Im Gespräch mit Nicole Rusche, Referentin für palliative Versorgung und Hospizarbeit der Caritas im Bistum Münster, spricht er über den christlichen Umgang mit dem Tod – und die Aufgabe von Seelsorgenden in der Begleitung von Sterbenden.
„Die Kunst zu sterben“ auf CARItalks ist eine Mini-Podcast-Serie der Caritas im Bistum Münster. In mehreren Episoden sprechen wir mit Hospiz-Mitarbeitenden, Ehrenamtlichen und auch mit Betroffenen darüber, wie die Caritas Menschen am Lebensende begleitet.