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Der Podcast zu sozialen Themen der Caritas in NRW

„Die Menschen brauchen jetzt das Geld vom Staat“

„Die Menschen brauchen jetzt das Geld vom Staat“

Nicole Güldner ist so etwas wie eine lokale Größe in Altena. Sie betreibt das Apollo Service-Kino und hat einen eigenen Spendenaufruf für Hochwasser-Opfer veröffentlicht. Einmal in der Woche stellt sie das Foyer ihres Kinos der Caritas als Beratungsbüro zur Verfügung. Hier helfen Kolleginnen und Kollegen der Caritas den Menschen bei der Beantragung von Fluthilfe-Mitteln, beraten in drängenden Fragen und vermitteln Baubegutachtungen. Bei den Rundgängen mit ihrem Hund besucht Güldner vom Hochwasser betroffene Familien und kümmert sich. Wie sie über die Fluthilfe denkt und was jetzt als Nächstes passieren muss, was sie für wichtig hält und welche Fehler man bei der nächsten Katastrophe unbedingt vermeiden sollte, verrät sie im Gespräch mit CARItalks-Podcaster Christoph Grätz.

Erst Corona, dann die Flut
Güldner liebt es, ihre Gäste für zwei bis drei Stunden aus dem Alltag zu entführen. Dies ist bitter nötig. Erst Corona und jetzt das Hochwasser, das Altena und Teile des Märkischen Sauerlandes verwüstet hat. Nach über einem Jahr Kinoverbot durch Corona ist sie nun froh, ihr Apollo endlich wieder betreiben zu können. Denn das Kino ist vom Hochwasser verschont geblieben. Selbst Corona kann sie noch etwas Positives abgewinnen: „Corona“, sagt sie „hat den kleinen gemütlichen Kinos genutzt.“ Die Menschen seien hungrig nach Kultur im kleinen Kreise. Warum der Titel des neuen Bond „Keine Zeit zu sterben“ Programm ist, erklärt sie im Interview.

Zur Person Nicole Güldner:
Nicole Güldner (54) lebt ist in einer Familie aufgewachsen, die schon in der vierten Generation ein Kino betreibt. „Ich bin im Kino groß geworden“, sagt sie und sie ist besonders stolz auf die Ausstattung des Apollo Service-Kinos in Altena. Service ist hier wörtlich zu nehmen, wer sich hier den neuen Bond ansieht, kann sich gleich per Knopfdruck den passenden Martini (geschüttelt, nicht gerührt) dazu bestellen.

Jugendhilfe im Lockdown

Immer wieder Lockdown und zwischendurch noch Quarantäne haben Familien stark belastet. In den Wohngruppen des Erziehungshilfeverbundes Gerburgis der Caritas Bocholt kam noch was obendrauf: Besuchsverbote und Kontaktbeschränkungen. Kinder und Jugendliche leben hier eng zusammen, die Gruppen waren über viele Wochen voneinander getrennt. Und dazu noch zu wenig Technik fürs Homeschooling. Da ist Einiges zusammengekommen für die Jugendlichen und ihre Betreuer.
Wie haben sie das empfunden, sind mit den Belastungen umgegangen und welche neuen Wege sind gefunden worden? Entspannt sich die Situation inzwischen? Viele Fragen, über die wir mit der Leiterin Carolin Röring, einer Betreuerin und Jugendlichen sprechen.

Digital Menschen erreichen, die wir sonst verlieren würden - Ein Gespräch über Apps in der Jugendhilfe

Die Caritas Gelsenkirchen und Mülheim nutzen digitale Apps um mit Eltern, Kindern und Schulen, gerade während der Pandemie, in Kontakt zu bleiben. Die Caritas ist, besonders im Offenen Ganztag, in einer Schlüsselposition. Digitale Apps helfen die Beziehungen aufrecht zu erhalten, auch wenn sich während der Pandemie eine gewisse "digitale Müdigkeit" eingestellt hat. Beide Apps, "CaJuLu" (Mülheim) und "Padlet" (Gelsenkirchen), können stetig weiterentwickelt und den Bedürfnissen angepasst werden. Ob der wöchentliche Menü-Plan in der OGS, ein Eltern-Chat, der Adventskalender, Rätsel, Witze, Wettbewerbe oder die Anmeldung zur Fußball-AG, über die Apps können Veranstaltungen und Informationen schnell an die Eltern weitergegeben werden, ohne dass sie auf Zetteln in Schultornistern oder im hektischen Familienalltag verloren gehen.

Grenzen digitaler Möglichkeiten
Bei aller Nützlichkeit, können digitale Apps direkte Kontakte nicht ersetzen. So sind die OGS in Mülheim und das Familienzentrum in Gelsenkirchen immer telefonisch erreichbar und entwickeln für belastete Familien auch immer Angebote der direkten Begegnung und Beratung. Eine Erkenntnis aus der Corona-Zeit: Digitale Angebote nach Möglichkeit immer mit analogen Aktivitäten zu koppeln, wie etwa einer Schnitzeljagd oder einem Zoobesuch.

Tanja Hupe (Gelsenkirchen) und Sebastian Arntz (Mülheim) berichten, wie das in der Praxis klappt, mit den digitalen Helfern.

Gegen die Einsamkeit hinter Gittern

Seit drei Jahren begleitet Ruheständler Ulrich Sander ehrenamtlich einen Inhaftierten in der JVA Remscheid. Sie treffen sich regelmäßig zum Austausch in der JVA oder telefonieren. Für Inhaftierte sind Ehrenamtliche oft der einzige wirkliche Kontakt nach „draußen“ und ein wichtiger Anker im Kampf gegen Einsamkeit und Depressionen. Gemeinsam mit Seelsorger Martin Böller betreibt Ulrich Sander den katholischen Gefängnisverein für das Bergische Land e.V. „Brücken bauen“. Der Verein wirbt um neue Ehrenamtliche und bietet Schulungen an. Gastgeberin der Episode ist Pia Klinkhammer.

Altenheimstories #7 - Tagespflege

Viele zögern und wollen erst nicht. Aber diese Scheu legt sich schnell nach einem Probebesuch. Auch wenn es nicht immer so extrem ist wie bei dem gut 80jährigen, der am liebsten in der Tagespflege auch übernachtet hätte, damit er gleich morgens wieder da sein kann. Anfang der 90er Jahre eröffnete die erste Tagespflege der Caritas in der Diözese Münster in Kleve. Dutzende sind hinzu gekommen. Im Gespräch mit Anne Eckert, Referatsleiterin Altenheime und Sozialstationen, erläutern Sabine Wellmeyer (Leiterin der Caritas-Tagespflege in Hörstel-Riesenbeck) und Caritas-Referentin Eva-Maria Matzker, warum die Tagespflege ein wichtiger Baustein in der Betreuung älterer Menschen und der Entlastung ihrer Angehörigen geworden ist. Auch die Finanzierung ist im Podcast Thema.

Die Kunst zu sterben #4 – Zuhause gehen lassen

‚Der Krebs Ihres Mannes hat gestreut, die Zeit Zuhause wird kurz sein.‘ Diese Prognose erhielt Dorothee Winkelmann von den Ärzten ihres Ehemannes vor etwa drei Jahren. „Eine Heilung war nicht möglich, der Körper hätte es nicht mehr geschafft“, sagt sie im Podcast-Gespräch mit Nicole Rusche, Referentin der Caritas im Bistum Münster für palliative Versorgung und Hospizarbeit. Die gemeinsame Zeit, die dem Paar Winkelmann und der Familie noch blieb, verbrachten sie zu Hause – begleitet durch den ambulanten Hospizdienst. Erst war Dorothee Winkelmann nicht davon überzeugt, dass sie nun wöchentlich zusätzlich Besuch bekämen. In der Rückschau aber kann sie nur allen Betroffenen empfehlen, den Hospizdienst in Anspruch zu nehmen. „Die Ehrenamtliche gehörte für uns zur festen Institution“, sagt die 73-jährige Witwe, „und ich hatte Zeit für mich, die sonst sehr knapp bemessen war.“
„Die Kunst zu sterben“ auf CARItalks ist eine Mini-Podcast-Serie der Caritas im Bistum Münster. In mehreren Episoden sprechen wir mit Hospiz-Mitarbeitenden, Ehrenamtlichen und auch mit Betroffenen darüber, wie die Caritas Menschen am Lebensende begleitet.

Altenheimstories #6: Kommen die Roboter?

Kommt künftig im Altenheim oder in der ambulanten Pflege der Roboter vorbei zum Waschen, Essen reichen oder Smalltalk? Diese Frage erörtern Dr. Gesa Linnemann, Caritas-Mitarbeiterin im Projekt Digitalisierung der Altenhilfe, und Thomas Kegler, Bereichsleiter Altenpflege bei der Caritas Moers-Xanten, im Gespräch mit Anne Eckert, Referatsleiterin Altenhilfe und Sozialstationen im Diözesancaritasverband Münster. Die Erkenntnis: Digitalisierung kann Pflege entlasten, aber bis zum Roboter ist es noch weit. Die menschliche Zuwendung wird nicht zu ersetzen sein, sensible Intimpflege durch eine technische Lösung dagegen kann durchaus angenehmer sein.

Couchtalk - Folge 5: Ressourcen

In jedem Menschen ist ein Schatz voller Talente, Fähigkeiten und Leidenschaften vorhanden. Dieser Schatz ist Ihr persönlicher Schlüssel für Wohlbefinden, Erfolg und Zufriedenheit. In der Psychologie wird dieser Schatz Ressourcen genannt.
Dieser Podcast erklärt Ihnen, wie Ressourcen in Ihnen entstehen, und hilft Ihnen, wie Sie ihre Ressourcen erkennen, verfügbar machen, neue entwickeln und für sich einsetzen können.
So werden Sie ein Entdecker Ihres eigenen Schatzes!

Die Kunst zu sterben #3 - Abschied gestalten im Hospiz

Im Hospiz geht es darum, das Lebensende in Geborgenheit und Würde zu gestalten. Für die Mitarbeitenden bedeutet das, auf jeden Menschen individuell einzugehen. „Sterben ist nie gleich, man macht da immer sein eigenes Ding draus“, weiß Anne Terschluse. Die 38-Jährige ist gelernte Krankenpflegerin und arbeitet seit fünf Jahren im Johannes-Hospiz in Münster. Im Gespräch mit Caritas-Volontärin Juliane Büker gibt sie einen Einblick in die Arbeit im Hospiz, einem Ort, an dem nicht nur gestorben, sondern wo viel gelacht und gelebt wird. Und wo neben Pflege und Gesprächen auch letzte Wünsche Platz finden – von Pommes rot-weiß bis hin zu einer Fahrt ans Meer.

„Die Kunst zu sterben“ auf CARItalks ist eine Mini-Podcast-Serie der Caritas im Bistum Münster. In mehreren Episoden sprechen wir mit Hospiz-Mitarbeitenden, Ehrenamtlichen und auch mit Betroffenen darüber, wie die Caritas Menschen am Lebensende begleitet.

Altenheimstories #5: Finanzierung

Wohnen und Pflege im Altenheim überfordert so manche Rente. Aber warum beträgt die "Monatsmiete" weit über 2.000 Euro und sind die Heime in Nordrhein-Westfalen besonders teuer? Dafür gibt es gute Gründe, die Altenheimleiter Johannes Tepaße (Guter Hirte, Bocholt) und Eric Lanzrath (Geschäftsführer der Gesellschaft für Pflegesatzverhandlungen im Diözesancaritasverband Münster) erklären. Zum hohen Personalaufwand für Pflege und Betreuung rund um die Uhr kommen die Kosten für Bau und Instandhaltung der Gebäude, das Essen und natürlich auch der Sozialdienst und viele weitere kleine Posten hinzu.